War von Februar des letzten Jahres bis jetzt die Zukunft des Real-Marktes im Kaufpark ungewiss, ist jetzt von der Ankündigung auszugehen, dass die von dem russischen Finanzinvestor SCP übernommene Real-Handelskette ihre Filiale in Kreyenbrück nicht weiter betreiben, sondern Ende Januar 2021 schließen wird. Nachdem Edeka die Übernahme durch das Kartellamt verwehrt worden ist, sieht Real keine wirtschaftliche Perspektive für den Standort in Kreyenbrück und auch kein Interesse mehr an einer Übernahme durch einen anderen Interessenten wie z.B. Kaufland. Da in den Briefkästen der Haushalte im Stadtsüden Woche für Woche ein Prospekt von diesem wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehörenden Unternehmen lag, konnte man sich ausmalen, dass sich hiermit ein Übernahmeinteressent mit seinem Angebot vorstellen wollte. Statt Hoffnung ist man jetzt im Stadtsüden mit dem Schließungsbeschluss konfrontiert.
Dazu sagte unser Vorsitzender Klaus Raschke in der NWZ vom 8. Mai: „Wir finden es bedauerlich, dass der Markt schließen muss und es keinen Nachfolger gibt“. Er betonte außerdem, dass es ein „Riesenverlust“ für den Stadtteil sei, „das wollen wir (gemeint, der Bürgerverein) so nicht akzeptieren“. Sollte tatsächlich kein Nachfolger für Real gefunden wer-den, bedeutet das, dass 84 MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz verlieren. Für die Kunden aus dem Stadtsüden und angrenzenden Gemeinden wie Wardenburg und Sandkrug würde ein attraktives Angebot verloren gehen. Gerade das Angebot im Lebensmittelbereich weist nämlich eine große Vielfalt auf. Manches gibt es eben nur bei Real. Der Wegfall würde auch bedeuten, weniger Konkurrenz und ein unangenehmes Gedränge an manchen Tagen in den übrig gebliebenen Discount- und Supermärkten. Wenn sich jedoch kein Nachfolger für den Real-Markt, er müsste ja nicht unbedingt auch noch ein Nonfood-Angebot wie dieser bieten, finden ließe, wäre die wirtschaftliche Zukunft der anderen dreißig im Kaufpark ansässigen Geschäfte wegen der fehlenden Laufkundschaft stark gefährdet oder das eine oder andere würde überhaupt nicht mehr rentabel zu betreiben sein. Auch so leiden diese Geschäfte noch unter den Umsatzeinbußen infolge der Corona-Pandemie.
Der Bürgerverein wird als Interessenvertreter der BürgerInnen seines Wirkungskreises durch Gespräche mit anderen Institutionen wie z.B. Verdi versuchen, gemeinsam Einfluss auf Entscheidungsträger auszuüben, damit die wirtschaftliche Existenz des Kaufparks gesichert wird und damit insgesamt ein Angebot erhalten bleibt, das sich an alle Käuferschichten im Stadtsüden richtet.