Dem Idyll droht der Kahlschlag, so wurde Ende 2020 berichtet. Über der EWE-Gas-Pipeline zwischen der Bahnhofsallee und dem Sperberweg hatten die Wurzeln in Teilbereichen die Ummantelung der Pipeline zerfressen und sind unter ihr hindurchgewachsen. Bei einem Sturm mit umstürzenden Bäumen drohte, dass die Wurzeln mit ihrer Hebelwirkung die unter hohem Druck stehende Leitung zerstört. Im Lauf der vergangenen Jahrzehnte hatte sich dieser Bereich zwischen Bussardweg und Bahnhofsallee zu einem Naherholungsort entwickelt, wie ein gut frequentierter Trampelpfad bewiesen hat. Leider mussten viele Bäume zum Schutz der Pipeline gefällt werden. Diese Arbeiten sind nun abgeschlossen und der „Moorpadd“ kann sich wieder erholen. Die EWE-Netz hatte sich verpflichtet, neue Anpflanzungen vorzunehmen, doch leider wurden die neu angepflanzten Büsche und Sträucher wieder mutwillig herausgerissen. Mehrere Tausend Euro mussten für die Nachpflanzungen ausgegeben werden.
Offensichtlich stören sich einige Menschen an der Neugestaltung des Spazierweges oder erkennen den Sinn der Anpflanzungen im Zusammenhang mit dem quer über dem Weg liegenden Totholz nicht. Dadurch soll die gerade Struktur des Weges aufgehoben werden, denn nun schlängelt sich der Trampelpfad an diesen kleinen „Inseln“ vorbei. Für Radfahrer ist der Weg nicht mehr geeignet und das ist auch beabsichtigt. Eigentlich ist dies auch kein öffentlicher Weg, dennoch wird geduldet, dass Spaziergänger dort Erholung finden und die Natur in dem letzten übrig gebliebenen kleinen Stück Moor in unserem Stadtteil genießen können.
Hoffen wir, dass die mutwillige Zerstörung dieses Idylls ein Ende hat, damit sich die Natur dort wieder erholen kann und wir in vielen Jahren wieder einen schönen Moorpadd vorfinden werden, der nicht mehr schurgerade verläuft, sondern sich durch das Moorgelände schlängelt.
Wir sollten alle mithelfen, dass sich das Gebiet wieder entwickeln kann und das letzte Stück Moorlandschaft für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt. Sollten weitere Zerstörungen stattfinden, die übrigens alle zur Anzeige gebracht werden, muss man sicherlich damit rechnen, dass dann zukünftig das Gebiet nicht mehr betreten werden darf. Das wäre sehr schade.
Foto: Klaus Raschke