Bericht über die Tagesreisen
Oktober 2021
Nachdem von der Reiseleitung des Bürgervereins die für den Mai dieses Jahres geplante Mehrtagesreise in den Norden Schleswig-Holsteins, auf der auch ein Besuch der Insel Sylt vorgesehen war, abgesagt werden musste, hat sie in das Programm des Bürgervereins für das 2. Halbjahr zwei Tagesreisen aufgenommen und inzwischen auch mit Höffmann Touristik durchgeführt. Nach Lüneburg, dem Ziel der ersten Tagesreise am 21. August, wären gern mehr als 35 Personen mitgefahren. Leider waren für die Kutschfahrten, mit denen die Besichtigung der Altstadt stattfanden, nicht mehr Plätze zu bekommen. Für alle ReiseteilnehmerInnen war es sehr angenehm, von der der Kutsche aus die Häuser mit ihren teils mittelalterlichen Giebelfassaden und die schönen Plätze der Altstadt auf sich wirken zu lassen und sich dazu die launigen Erklärungen der Kutscherin anzuhören. Besonders beeindruckt war man von dem prächtigen Rathaus und dem Flair des Stintmarktes. Der Blick von dort auf den Alten Kran versetzt einen in eine andere Zeit. Während die Renaissancefassade des mächtigen Hauses (heutiger Sitz der IHK) am oberen Rande des weiten Platzes „Am Sande“ mit den ihn umschließenden alten Gebäuden mit vielfältiger Gestaltung die frühere wirtschaftliche Potenz der Hansestadt erahnen lassen. Dieser Platz, an dessen unteren Schmalseite sich die St. Johanniskirche erhebt, war früher nämlich der wichtigste Warenumschlagplatz der Stadt.
Gegen Mittag wurde es in der Stadt immer voller und trubeliger, so dass der Besuch des Hofes an den Teichen am grünen Stadtrand von Lüneburg, der wie viele Plätze in der Altstadt ein Drehort der Fernsehserie „Rote Rosen“ ist, als angenehm entspannend empfunden. Dort konnte man köstlichen Kuchen zum Nachmittagskaffee genießen und auf dem naturnah angelegten Hofgelände herumspazieren und den dort gehaltenen bedrohten Nutztieren wie zum Beispiel den Bentheimer Schweinen einen Besuch abstatten und sich an den Pflanzen und Blumen, die dort durch die sog. Permakultur herangezogen werden, erfreuen.
Die Eindrücke, die die TeilnehmerInnen am 2. Oktober auf der zweiten Tagesreise, der Herbstreise in den Harz, gewannen, waren vielleicht nicht weniger intensiv, aber anders, auch wenn beim ersten Halt im Harz wieder Staunen angesagt war. Das war unübersehbar und unüberhörbar wahrzunehmen bei der Reisegruppe beim Anblick des malerisch schönen Rathauses von Wernigerode und den vorzüglich sanierten Gebäuden am Marktplatz. Zu nennen wäre das Hotel Gotisches Haus auf der einen Seite und das Hotel Weißer Hirsch auf der anderen Seite sowie der Gasthof zu Goldenen Forelle, in dem schon Johann Wolfgang von Goethe 1777 weilte. Die Obrigkeit, die in dem die Stadt überragenden Schloss residierte, hatte das Rathaus ursprünglich als Spelhus, also als Tanz- und Festhaus für die Bürgerschaft bauen lassen, was als Zeichen eines relativ harmonischen Miteinanderauskommens gedeutet werden kann. Nach dem Mittagessen begann die eigentliche Rundreise durch den Harz. Der größte Teil der Strecke führte durch Orte, die früher im Sperrgebiet der DDR lagen, wo man in einigen, erzählte der örtliche Reiseleiter zu hören bekäme, wir haben zwar keine Touristen aber Arbeit wie zum Beispiel im Kalksandsteinabbau. Orte, die Namen haben wie Sorge und Elend vermittelten bei einigen in der Reisegruppe das Gefühl sich in einer sich fremd anfühlenden Gegend zu befinden. Auf der Fahrt von Elend nach Thale mit der von einer Dampflock gezogenenHarzquerbahn kam das durchausvergnügliche Gefühl hinzu, sich in einer ganz anderen Zeit zu befinden. Jedoch der Anblick großflächigen Fichtensterbens gestattete romantischen Anwandlungen nur wenig Raum. Auch weil zum Schluss der Rundfahrt die freundliche Bewirtung mit Kaffee und verschiedenen Kuchensorten zur Auswahl in einem Ausflugslokal in der Nähe der sog. Teufelsmauer, das noch aussah wie eine Dorfgasstätte aus den Sechzigerjahren, eine Atmosphäre des Wohlbehagens verströmte, war bei fast allen ReiseteilnehmerInnen das Gefühl feststellbar, einen schönen Tag in einer harmonischen Reisegruppe erlebt zu haben.
Bauvorhaben und Verkehr im Stadtsüden
April 2020
Die Ankündigung eines Vortrages von Stadtbaurat Dr. Sven Uhrhan über „Aktuelle Entwicklungen im Stadtsüden“ war sicherlich ein Grund für den guten Besuch der Mitgliederversammlung des Bürgervereins am 11. März im Bümmersteder Krug. Noch vor seinem mit Powerpointdarstellungen
unterstützten Vortrag erweckte er bei der Zuhörerschaft Sympathien für sich indem er erzählte, mit Bümmerstede bereits ein wenig vertraut zu sein dank der leutseligen Einladung von Helmut Fokkena zum letztjährigen Weidenfest.
Den Vortrag hatte er thematisch in drei Bereiche unterteilt: 1. Kliniken,
MTO (Medi Tech Oldenburg), 2. Städtebau und 3. Verkehr und
Mobilität. Dr. Uhrhan betonte, dass es sich beim Klinikum um ein
wirklich außergewöhnlich großes Bauvorhaben handele. Es umfasst die Erweiterung der Perinatalstation zu einem Zentrum für den Nordwesten und den Neubau der Urologie, mit dessen Baubeginn noch in 2020 gerechnet werden dürfe. Im Zusammenhang mit den Neubau- und Sanierungsmaßnahmen gehöre auch der Straßendurchstich von der Cloppenburger Straße zum Klinikum. Bezüglich der Entwicklung des MTO-Geländes (ehemals AEG) kündigte der Stadtbaurat an, dass mit der weiteren Erschließung durch die dort geplanten Straßen in der 2. Jahres-hälfte begonnen werde.
Zum zweiten Thema, dem Städtebau, erfuhr die Versammlung, dass
das Gelände des stillgelegten Abfüllbetriebs für Getränke von Coca-Cola verkauft worden sei, aber nicht an wen und auch nicht, was dort als Nachnutzung vorgesehen sei. Ebenfalls noch offen bleiben musste die Nachnutzung des Standorts der Reit- und Fahrschule Oldenburg (RFO), wenn die von der RFO gewünschte Verlegung gelingen sollte. Ungeklärtes nicht nur für Bümmerstede.
Für den neu gestalteten Klingen-bergplatz als zentraler Ort der „Neuen Mitte Kreyenbrück“ wird ganz entscheidend sein, wie aus Nachfragen herauszuhören war, ob er Aufenthaltsqualität gewinnt, was an die Stelle des schäbigen Relikts des Petit Cafes gebaut werden wird.
Erwartungsgemäß stieß das 3. Thema: Verkehr und Mobilität, auf ein besonders lebhaftes Interesse. Dr. Uhrhan berichtete, dass hinsichtlich der Verkehrsprobleme zunächst die Berufspendler im Fokus stünden. Bei den in Angriff zu nehmenden Untersuchungen sei von 40 Tausend Pkws auszugehen, die werktäglich nach Oldenburg hinein- bzw. herausfahren würden. Für die Erarbeitung tragfähiger Lösungen befrage man zurzeit die 10 größten
Arbeitgeber der Stadt, um zu erfahren, welche Wege die Beschäftigten zur Arbeit nehmen würden. Eine Reduzierung des innerstädtischen Verkehrs könne dann möglicherweise ein verbessertes Park-and-Ride-System mit kleineren Shuttlebussen bringen. Ein Stadtteilbahnhof in Krusenbusch könnte ebenfalls ein Element zur Reduzierung des Autoverkehrs sein. Ohne zusätzlichen Autoverkehr könne auch die An-bindung Krusenbuschs hergestellt werden, wenn die Fußgängerbrücke durch die Querung des Bahndamms
an dessen Stelle durch Rampen und einen Tunnel für Radfahrer und
Fußgänger wie geplant ersetzt würde. Bei der weiteren Planung noch in diesem Jahr solle das von den benachbarten Bürgervereinen erarbeitete Konzept berücksichtigt werden. Einig war sich die Ver-sammlung, dass mit dem Bau der Unterführung in Abstimmung mit der DB ohne lange Wartezeiten so schnell wie möglich begonnen werden müsse.
Den Schlusspunkt seines mit Applaus bedachten Vortrags setzte der Stadtbaurat mit dem Hinweis auf den Ausbau von Fahrradstraßen in dem zukünftigen Verkehrskonzept bis nach Wardenburg und von Sandkrug nach Oldenburg.