Der Wärmesektor ist für 45 Prozent des Treibhausgasanteils verantwortlich. Wenn bis 2035 die Klimaneutralität erreicht werden soll, muss der Anteil der Gasheizungen von derzeit
55.000 deutlich reduziert werden. Eine Möglichkeit ist der Ausbau von Wärmenetzen. Derzeit wird ermittelt, wo Wärmenetze möglich sind. Die kommunale Wärmeplanung spielt eine zentrale Rolle bei der Wärmewende. Sie schafft die Grundlage, um die Emissionen im Gebäudesektor zu reduzieren und ist entscheidend für den Übergang zur vollständigen Nutzung erneuerbarer Energien.
Das Wärmeplanungsgesetz verpflichtet seit dem 1. Januar 2024 alle Bundesländer zur flächendeckenden Erstellung von Wärmeplänen. Wie schaffen wir es, von fossilen Energieträgern, wie Heizöl und Erdgas, wegzukommen und stattdessen erneuerbare Energie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu nutzen? Derzeit werden die Fragen bezüglich Wärmenetze oder Einzelversorgung mittels Wärmepumpen geklärt. In welchen Stadtgebieten eignen sich Wärmenetze oder wo vielleicht ausschließlich die Einzelversorgung mit Wärmepumpen? Was braucht es für eine neue Infrastruktur und was kostet das und wo können diese aufgebaut werden? Diese Themen wurden den interessierten Mitgliedern unseres Bürgervereins anschaulich von Herrn Björn Boeke, Fachdienst Klimaschutz, und Herrn Ulrich Schachtschneider, Verbraucherzentrale Niedersachsen, vorgestellt. Gerade im Bereich der Wärmepumpe sind viele unterschiedliche Aussagen im Umlauf. Auf dieser Veranstaltung wurde intensiv auf die Frage eingegangen: Wärmepumpe-geht das bei mir? Aber zuerst sollte man prüfen, ob Dämmmaßnahmen, die den Energiebedarf reduzieren können, durchgeführt werden sollten. Die Energiekennzahl gibt darüber Auskunft und wird folgendermaßen berechnet: Der Jahresverbrauch (kwh) wird durch die Anzahl der Quadratmeter der beheizten Fläche geteilt. Ergibt das Ergebnis eine Zahl >100, dann bestehen noch Potenziale durch Dämmmaßnahmen den Energieverbrauch zu reduzieren. Nachträgliche Dämmmaßnahmen sind relativ einfach möglich, Außenwände, Decken können isoliert und Fenster getauscht. Bei Fenstern muss nicht unbedingt das Fenster ausgetauscht werden, es reicht manchmal auch das Wechseln der Scheiben. Viele Details zum Thema Wärmepumpen wurden angesprochen und sorgten in dieser Veranstaltung für Klärung verschiedener Fragen. Eine Prüfung vor Ort durch einen Energieberater hilft bei der Klärung effektiver Maßnahmen. Für Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer bietet die Stadt Oldenburg den Oldenburger Gebäude-Check an. Der Gebäude-Check wird von der Stadt Oldenburg gefördert. Für ein einzelnes Beratungsangebot sind 50 Euro Eigenanteil zu zahlen. Die Stadt Oldenburg weist auf ihrer Homepage noch auf folgendes hin: Diese Förderung richtet sich ausschließlich an Eigentümerinnen und Eigentümer der Stadt Oldenburg. Sie gilt nur für Gebäude und Heizungsanlagen, die älter als 5 Jahre sind. Gefördert werden Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser sowie Mehrfamilienhäuser mit maximal sechs Wohneinheiten.
Für das Gebäude darf zudem in den letzten 3 Jahren kein Gebäude- oder Heizungs-Check der Stadt Oldenburg beantragt worden sein. Auch Gebäude, bei denen eine geförderte Energieberatung (BAFA) des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle durchgeführt wurde, sind von diesem Angebot ausgeschlossen. Ein Einfamilienhaus kann mit bis zu 30.000 Euro gefördert werden. Lassen Sie sich entsprechend beraten.